Einkaufswagen
Ihr Einkaufswagen ist im Moment leer.
Mit dem Einkaufen fortfahrenMED ON BOARD Handbuch zur Qualitätssicherung (Version 23.02)
1. ÜBER MED ON BOARD
Das Projekt MED ON BOARD wurde 2021 als Nachfolgeprojekt des bereits im Jahre 2003 gegründeten Projekts DOC ON BOARD (DOB) gestartet. Sowohl DOB als auch MED ON BOARD wurde von Dr. David Gabriel gegründet.
Jährlich verreisen laut IATA etwa 4,5 Milliarden Menschen mit dem Flugzeug. Statistiken zeigen, dass monatlich bis zu 25.000 Passagieren medizinische Hilfe an Bord benötigen. Das Kabinenpersonal der meisten Fluglinien ist ausreichend bis sehr gut in Erster Hilfe ausgebildet. Wenn der medizinische Notfall jedoch die Kompetenzen der Laienhelfer übersteigt, wird medizinisches Personal ausgerufen.
An Bord von Verkehrsflugzeugen gibt es keine medizinischen Fachkräfte (Sanitäter*innen oder Ärzt*innen), die im Auftrag der Airline handeln. Das Flugpersonal ist in Erster Hilfe ausgebildet und leistet diese auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Während eines Fluges ist im Falle eines medizinischen Notfalls der Passagier in weiterer Folge auf die vorhandenen menschlichen und technischen Ressourcen an Bord angewiesen. Es ist bekannt, dass sich auf ca. 75% aller Flüge medizinisches Personal als Passagier im Flugzeug befindet. Diese wertvolle Ressource gilt es zu nutzen, da sowohl der weitere Verlauf als auch das Wohl des erkrankten Passagiers von der Kompetenz dieser Ersthelfer*innen abhängen.
Das Ziel von MED ON BOARD ist es, einen möglichst großen, internationalen Pool an gut ausgebildeten und kompetenten Helfenden zu schaffen, um bei medizinischen Notfällen an Bord die Patientensicherheit zu erhöhen und in weiterer Folge sowohl menschliche als auch kostenintensive Sekundärfolgen zu vermeiden (Lebensgefahr, Zwischenlandungen, Krankenhausaufenthalte im Ausland, Ambulanzflüge etc.).
Das vorliegende MED ON BOARD Trainer Manual dient sowohl als Grundlage der Wissensvermittlung als auch zur Qualitätssicherung der Lerninhalte und als Leitfaden für alle MED ON BOARD Teammitglieder. Es wurde für den internen Gebrauch konzipiert und darf keinesfalls an Unbefugte weitergegeben werden. Dieses Manual ist Eigentum von MED ON BOARD.
2. PHILOSOPHIE
Die Vermittlung von aktuellen, wertvollen sowie anwendbaren notfallmedizinischen Wissen, stellt die oberste Priorität von MED ON BOARD dar, um dadurch einerseits die Kompetenz und die Fertigkeiten der Helfer*innen und andererseits die Erfolgschancen für die Patient*innen zu erhöhen.
Die MED ON BOARD Ausbildungskurse sind darauf ausgelegt, dass Teilnehmer*innen (= Kund*innen) ein hoher Qualitätsstandard geboten wird. Aktuelles, ERC-konformes Wissen soll in einer spielerischen und sehr praxis- und realitätsnahen Art und Weise vermittelt werden. Wir möchten, dass sich unsere Kund*innen bei uns wohlfühlen, wissbegierig und aktiv am Unterricht teilnehmen und den Kurs zu ihrer vollsten Zufriedenheit weiterempfehlen würden.
Bei MED ON BOARD soll jede*r Teilnehmer*in Fragen stellen dürfen. Fragen, Ansichten und Erfahrungen bereichern unsere Teamarbeit. Es ist jedoch darauf zu achten, dass größere Diskussionen den zeitlichen Rahmen und den Kursablauf nicht stören. Hierfür stehen Trainer*innen jederzeit für den Austausch außerhalb der Kursmodule zur Verfügung. Unsere Kund*innen werden stets auf Augenhöhe sowie wertschätzend behandelt. Unsere Botschaft lautet, mit gutem Vorbild aufzuzeigen, dass effizient geführtes Teamwork der beste Weg ist, Notfälle aller Art zu managen.
Kund*innen stellen potenzielle Multiplikatoren dar, die den Grundgedanken von MED ON BOARD nach Außen hin weitertragen und womöglich in kritischen Situationen anwenden. Zudem darf nicht vergessen werden, dass viele unserer Kund*innen sowohl medizinisch als auch strategisch Schlüsselpositionen innehaben, die bei der Weiterentwicklung unseres Projektes hilfreich sein-, jedoch bei schlechter Kritik auch schaden können.
Wir möchten jeden einzelnen Teilnehmenden mit unserem einmaligen Projekt in die außergewöhnliche Welt der Flug- und Notfallmedizin entführen, um ihnen neue Blickwinkel zu zeigen, neues Wissen zu vermitteln und Ihnen notfallmedizinische Unsicherheiten in Ausnahmesettings zu nehmen.
3. VERHALTENSKODEX
Wir sind ein Team. Dies wollen wir sowohl nach innen als auch nach außen aktiv und vorbildlich leben. Es wird erwartet, dass sich alle Teammitglieder sowohl untereinander als auch gegenüber den Kund*innen respektvoll verhalten und dass auch die internen Strukturen respektiert und eingehalten werden.Unsere Kund*innen sind stets fair und entgegenkommend zu behandeln, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrem Aussehen, dem Status oder Charakter. Wir sind Dienstleistende. Die Teilnehmenden kommen mit den unterschiedlichsten Erwartungen zu MED ON BOARD und gehen davon aus, dass diese erfüllt werden. Wir wollen ihre Erwartungen nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.
Das Erscheinungsbild des MED ON BOARD Teams ist:
professionell,
freundlich,
respektvoll,
wissensanregend,
vertrauensvoll,
smart,
seriös,
animierend,
gut gelaunt,
humorvoll,
gastfreundlich,
führend,
menschlich,
entspannt,
annehmend,
gepflegt
Keinesfalls jedoch soll unser Verhalten besserwisserisch, von oben herab belehrend, ignorant, verletzend, desinteressiert oder aufdringlich sein. Rassistische oder sexistische Bemerkungen innerhalb unserer Kurse sind in keinem Fall tolerierbar und stellen einen sofortigen Ausschlussgrund aus dem Team dar. Bei Smalltalk mit unseren Kund*innen sei bei Themen zu Religion und Politik Vorsicht geboten. Optimalerweise sollen diese Themen gemieden werden.
Um von Anfang an eine gute und lockere Atmosphäre zu schaffen, werden zu Kursbeginn alle Teammitglieder vorgestellt und den Teilnehmer*innen das Du-Wort angeboten. Da es sich dabei um ein Angebot handelt, haben wir im Falle einer Ablehnung flexibel darauf einzugehen.
4. MEDIZINISCHE INHALTE
Bei MED ON BOARD werden als Basis ausschließlich aktuelle, standardisierte medizinische Inhalte vermittelt. Die medizinischen Inhalte obliegen der medizinischen Leitung und sollen von dieser regelmäßig überprüft- und bei Bedarf aktualisiert werden.
Die Grundlage unseres Unterrichtsstoffes bildet das MED MANUAL, ein elektronisches Handout. Dort wird das Vorgehen bei medizinischen Notfällen definiert. Dieses betrifft sowohl das Handeln an Bord oder Kommunikation mit dem Flugpersonal als auch die eigentliche Behandlung und Therapie der erkrankten Person.
Medizinische Notfälle, deren Behandlung ERC-Guidelines zugrunde liegen, werden ERC-konform gelehrt. Allerdings ermöglicht der „Notfallort Flugzeug“ nicht immer die 1:1 Einhaltung der ERC-Guidelines. Für diesen Fall hat MED ON BOARD die sogenannten „MEDOB-Guidelines“ aufgestellt. Die MEDOB-Guidelines basieren auf aktuellen ERC-Guidelines, sind jedoch an die Durchführbarkeit im Flugzeug angepasst.
Die Standardisierung unserer Lehreinheiten ist von großer Bedeutung, da sie die Grundlage im Sinne unseres Qualitätsmanagements bildet. Unabhängig vom lehrenden Teammitglied sind die Inhalte der Lehrmodule stets ident zu vermitteln. Die Teammitglieder sind verpflichtet, sich auf den Unterricht rechtzeitig vorzubereiten, die relevanten Teile des MED MANUALS im Detail zu kennen und die Inhalte in den Unterricht zu integrieren.
5. KURSANGEBOT
MED ON BOARD wird in folgenden Varianten angeboten:
MED ON BOARD | KursDer 2-tägige Kurs findet immer am Wochenende statt und ist DFP approbiert und als Notarztrefresher gem. ÄG §40 anerkannt*. Das Training vermittelt notfallmedizinische Kenntnisse und frischt durch weitgehend praktische Übungen Handlungsabläufe und Handfertigkeiten bei Notfällen auf.
Notfälle im Flugzeug stehen bei MED ON BOARD im Vordergrund, da diese oft anders ablaufen als in gewohnter Umgebung am Boden. Das erlernte Wissen ist natürlich aber auch auf jegliche andere Notfälle anwendbar.
Darüber hinaus bekommt der Teilnehmende einen Einblick hinter die Kulissen der Luftfahrt. Neben zahlreichen medizinischen Themen ist das Evakuierungs- und Rutschtraining ein spannendes Modul im Rahmen von MED ON BOARD.
Kursinhalte:
- Notfall- und luftfahrtmedizinische Grundlagen
- Basic & Advanced Life Support
- Häufige und spezielle Erkrankungen an Bord
- Interne Notfälle
- Kardiologische und respiratorische Notfälle
- Neurologische und psychiatrische Notfälle
- Kindernotfälle
- Rechtliche Grundlagen
- Kommunikation und Teamwork
- Notfälle aus der Sicht der Crew
- Bordequipment und Medical Kits
- Evakuierungstraining
Zielgruppe:
Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete, DGKP, SanitäterInnen, medizinische Berufe
Teilnehmerzahl:
50 Teilnehmer (Gruppentraining)
Kursdauer:
Samstag und Sonntag 08:30-18:00
Kosten:
Laut Webseite
Fortbildungspunkte:
20 DFP
Der Tageskurs findet meist am Wochenende statt. Der Kurs ist in Österreich DFP approbiert und in Deutschland CME zertifiziert. Das Training vermittelt notfallmedizinische Kenntnisse und frischt durch weitgehend praktische Übungen Handlungsabläufe und Handfertigkeiten bei Notfällen auf.
Notfälle im Flugzeug stehen bei MED ON BOARD im Vordergrund, da diese oft anders ablaufen als in gewohnter Umgebung am Boden. Das erlernte Wissen ist natürlich aber auch auf jegliche andere Notfälle anwendbar.
Darüber hinaus bekommt man als Teilnehmender einen Einblick hinter die Kulissen der Luftfahrt. Neben zahlreichen medizinischen Themen ist das Evakuierungs- und Rutschtraining ein spannendes Modul im Rahmen von MED ON BOARD.
Kursinhalte:
- Notfall- und luftfahrtmedizinische Grundlagen
- ABCDE-Schema
- Basic & Advanced Life Support
- Häufige und spezielle Erkrankungen an Bord
- Kardio-respiratorische Notfälle
- Rechtliche Grundlagen
- Bordequipment und Medical Kits
- Evakuierungsübung
Zielgruppe:
Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete, DGKP, SanitäterInnen, medizinische Berufe
Teilnehmerzahl:
45 Teilnehmer (Gruppentraining)
Kursdauer:
Samstag oder Sonntag 08:30-18:00
Kosten:
Laut Webseite
Fortbildungspunkte:
10 DFP
MED ON BOARD | EVENT
Das Event richtet sich an geschlossene Gruppen, die eine fundierte Notfallausbildung mit einem unvergesslichen Event verbinden möchten. Das Programm wird an die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst.
MED ON BOARD | SPECIAL
Es handelt sich um spezielle Zusatzkurse, die in erster Linie MED ON BOARD Absolvent*innen angeboten werden. Bei diesen "Specials" wird medizinische Wissensvermittlung mit Spaß und Action verbunden. So stehen beispielsweise ein Notwasserungstraining (Ditching), Überlebenstraining nach Notlandungen, Selbstverteidigung und Umgang mit Aggressoren oder Feuerbekämpfung auf dem Programm. Diese Einzelmodule werden unter dem Seminarnamen „SURV!VE“ angeboten und themenmäßig angepasst.
MED ON BOARD | TRAIN THE TRAINER
Train The Trainer ist ein internes Seminar zur Fortbildung der Teammitglieder.6. EINTEILUNG UND FUNKTIONEN DER TEAMMITGLIEDER
Das MED ON BOARD Team setzt sich aus folgenden Funktionen zusammen:7. RECHTE, PFLICHTEN UND VERANTWORTUNG DER TEAMMITGLIEDER
Sobald ein Teammitglied dem/r COM seine Teilnahme am geplanten Kurs bestätigt hat, so ist er/sie verpflichtet teilzunehmen. Sollte die Teilnahme aus akut gesundheitlichen oder anderen dringlichen Gründen kurzfristig nicht möglich sein, so ist dies unverzüglich dem/r COM zu melden. Die Nennung einer geeigneten Ersatzperson wird im Sinne der Teamphilosophie begrüßt.8. DRESSCODE UND HYGIENE
Während der Kurse haben alle Teammitglieder einheitliche Kleidung zu tragen. Die Veranstalter*in stellt rote Poloshirts mit MED ON BOARD Logo und der Bezeichnung „Crew“ zur Verfügung. Das Poloshirt ist mit Bluejeans und sportlichem Schuhwerk zu kombinieren. Zusätzlich werden rote Westen mit MED ON BOARD Logo und der Bezeichnung „Crew“ zur Verfügung gestellt. Der Kursdirektor*in überprüft das korrekte Tragen der Kleidung. Sollten andere Outfits erwünscht sein, so wird dies rechtzeitig bekannt gegeben.9. SELEKTION UND ÜBERPRÜFUNG DER TRAINER*INNEN
Für die Durchführung von MED ON BOARD Kursen werden Fachkräfte und Spezialisten aus verschiedenen Bereichen benötigt. Dazu gehören u.a. Ärzt*Innen, Sanitäter*innen, Emergency Trainer*innen, Pilot*innen, Flugbegleiter*innen, Rechtsanwält*innen, Ernährungsexpert*innen und Time Keeper.
Neue Teammitglieder müssen von Seiten Kompetenz und Charakter zum Team passen. Die Rekrutierung erfolgt aus den Kursen, über Empfehlungen und in seltenen Fällen über Jobportale.
Als Voraussetzungen für die Aufnahme als Trainer*in gelten: